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Emissionsdaten 2009 der MBA Deponie Niemark

Emissionsdaten 2009 der MBA Deponie Niemark


Gemäß § 15 der 30. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (30. BImSchV) ist die Öffentlichkeit über die Messung von Emissionen zu unterrichten. Das betrifft hier die Emissionen der gefassten und behandelten Abluft aus den Hallen sowie den einzelnen Behandlungsstufen der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA), die von der Stadtreinigung Lübeck GmbH (SRL) in der Gemarkung Vorrade direkt angrenzend an die Deponie Niemark betrieben wird. Die behandelte Abluft, das sog. Reingas wird über einen 25 m hohen Schornstein abgeleitet.

 

Allgemein:

Im Mai 2006 hat die MBA Deponie Niemark den Probebetrieb aufgenommen. Für den Zeitraum Mai 2006 bis April 2008 informierten die Entsorgungsbetriebe Lübeck über die Emissionen (Lübecker Stadtzeitung vom 29.12.2009). An dieser Stelle wird über die Umweltdaten des gesamten Jahres 2009 berichtet.

 

Aufbereitung:

Insgesamt wurden in 2009 54.770 Megagramm (Mg) Abfälle behandelt. Mechanisch abgetrennt und einer externen Entsorgung zugeführt wurden 23.175 Mg Ersatzbrennstoff und 3.440 Mg hausmüllähnlicher Gewerbeabfall (HGA) zur energetischen Verwertung, 1.000 Mg Metalle zur stofflichen Verwertung, 1.024 HGA und 1.675 Mg Schwergut zur thermischen Behandlung, sowie 4.440 Mg Feinfraktion zur biologischen Behandlung. Nach biologischer Behandlung wurden 13.835 Mg als Deponiegut auf der Deponie Niemark abgelagert.

 

Behandlung:

Bei der biologischen Behandlung wurden in der Vergärungsstufe rd. 1,5 Mio. m3 Biogas gebildet. Unter Einsparung von Primärenergieträgern wurden aus dem Gas Strom und Heizenergie für den anlageninternen Verbrauch produziert.

 

Messwerte:

Tab. 1: Emissionswerte aus dem Berichtszeitraum 2009 mit Grenzwerten gem. 30. BImSchV der durch kontinuierliche Messungen zu überwachenden Emissionen

Parameter

Dim.

Grenzwert

Messwert

Anzahl der nicht eingehaltenen

 

 

als

als

als

Halbstunden-mittelwerte HMW

Tagesmittel-werte

TMW

 

 

HMW

TMW

Jahresmittel-wert

Kohlenstoff Cges

mg/m3

40

20

1,65

3

0

Staub

mg/m3

30

10

1,15

917

6

Lachgas N2O

mg/m3

-

-

10,42

-

-

 

Tab. 2: Monatsmittelwerte der Abluftfracht bezogen auf die behandelten Abfallmengen

Parameter

Dim.

Grenzwert

Jahres-Mittelwert

Anzahl von Überschreitungen

Cges

g/Mg

55

6,28

0

N2O

g/Mg

100

40,20

0

 

Tab. 3: Emissionen im Reingas der MBA-Abluft aus Einzelmessungen (RTO)

Parameter

Beurteilungszeit

Dim.

Grenz-wert

Messwert

Summe Dioxine/Furane
(PCDD, PCDF)

Einzelprobe vom 09.06.09

ng/m3

0,1

0,002

Geruch

Halbstundenmittelwert aus 3 Einzelmessungen; 09.06.09

GE/m3

500

170-430

i.M. 319

 

Gründe für Grenzwertüberschreitungen:

  • Der Abgasvolumenstrom wurde auch 2009 einem ständigen Optimierungsprozess unterworfen und der zulässige Mittelwert unterschritten.
  • Die mit 3 wenigen Grenzwertüberschreitungen beim Gesamtkohlenstoff (Cges) für den Halbstundenmittelwert können in keinen Zusammenhang mit dem Anlagenbetrieb gebracht werden.
  • Die 917 Grenzwertüberschreitungen beim Staub können mit anteilig relativ hohen Abluftmengen aus der Hydrolyse und dem gegenüber 2008 weiter abgesenkten Abluftvolumenstrom in Zusammenhang gebracht werden. Aufgrund einer reduzierten Spülleistung in der RTO führten Schwefelverbindungen und ihre festen Reaktionsprodukte zu erhöhten Staubemissionen.

 

Gegenmaßnahmen:

Einführung eines Spülprogrammes in der RTO.

Die Betriebs- und Emissionsprotokolle geben Aufschluss über die Emissionen der MBA Deponie Niemark im Berichtsjahr 2009. Die Protokolle können von der Öffentlichkeit bei der Stadtreinigung Lübeck GmbH, Malmöstraße 22, 23560 Lübeck im Servicepunkt vom 21.06. bis 25.06.2010 nach telefonischer Vereinbarung (01803 / 680070 – 9 Ct./Min. a. d. dt. Festnetz, mobil abweichend – max. 42 Ct./Min.) eingesehen werden.

 

Stadtreinigung Lübeck GmbH

Lübeck, 3. Juni 2010

 

 

Informationen
  • Veröffentlicht am:
    15.06.2010